In unseren TennisTraveller-Hotels arbeiten die Tennistrainer ganz unterschiedlich - jeder hat seine ganz individuelle Art und Weise, den TennisTraveller während des Aufenthaltes zu betreuen, zu verbessern, nach vorne zu bringen. Im Tennishotel La Maiena Meran Resort in Marling bei Meran trainiert Maurizio Jucca, ein italienisches Trainer-Urgestein. Er hat während seiner Trainerlaufbahn seine ganz eigene Tennislehre entwickelt, die sehr sehr viele Elemente aus dem ZEN beinhaltet. Oha, haben wir uns gedacht - das ist mal was anderes! Wie das genau aussieht, hat uns Maurizio verraten.
Die 13 Elemente für eine Höchstleistung im Tennis
Die essenziellen Elemente, um Höchstleistung im Tennis zu bieten, gliedern sich laut Maurizios Tennislehre in folgenden Punkten auf:
- Die Entspannung
- Die Energie
- Die komplette Abwesenheit von Angst und Beklemmungszustand
- Der Spaß
- Die Ruhe
- Die Fähigkeit zu fließen und sich Situationen anzupassen
- Die Abwesenheit der Gedanken
- Die Mühelosigkeit
- Das Gefühl immer genügend Zeit zur Verfügung zu haben
- Die Selbstsicherheit & Positivität
- Die Achtsamkeit
- Das „nichts ernst nehmen“
- Zen, Verstand und Gefühle
Die Entspannung
Wenn wir uns entspannen, sind wir weniger starr, wir sind flexibler. Sich gehen zu lassen ist ein angenehmes Gefühl, eine ganzheitliche Entspannung, eine tiefgründige Synchronisierung mit der eigenen Existenz. Sich gehen zu lassen verkörpert ein tiefes Verständnis; es ist keine Handlung, die wir tun müssen, denn jede Handlung ist wie ein Kampf. Sich gehen zu lassen ist einfach Verstehen und genau dann geschieht eine stille Entspannung. Man fließt mit dem Fluss des Lebens und es ist gleich, wohin man geht, denn es gibt kein Gefühl der Angst oder der Beklemmung. Alles was geschehen wird hat seine Richtigkeit. Die Entspannung verjüngt. Wenn wir uns entspannen, beginnen die Dinge von allein zu passieren. Entspannung schenkt uns die größtmögliche Freude. Richtiges geschieht in einem Zustand von Stille & Entspannung, nicht mit Mühe & Druck. Großartiges kann einem nur geschehen, wenn man in einem kompletten Entspannungszustand ist.
Man muss sich nicht unter Druck setzen, warum? Weil man genau so perfekt ist, wie man eben ist. Wenn ihr euch entspannt, werdet ihr es erfahren. Nur in der Entspannung weilt Klarheit und nur in der Entspannung findet man das Zentrum des eigenen Wohlbefindens. Entspannung benötigt keine Energie, Anspannung verbrennt hingegen viel Energie.
Entspannung bringt eine großartige Veränderung mit sich. Man wird zu einem Energiebündel und Großartiges wird möglich.
Die Energie
Verwendet man seine gesamte Energie, wird auch neue und frische Energie kontinuierlich durch einem hindurchfließen. Seid keine Geizkragen. Wenn man voll und ganz im Hier und Jetzt ist, ohne an Vergangenes oder Zukünftiges nachzudenken, entsteht eine unglaublich hohe Konzentration an Energie und das Hier und Jetzt beginnt zu leuchten.
Die menschliche Psyche birgt großartige Energien, welche durch Tiefenmeditation befreit werden können. Wenn man voll und ganz achtsam ist, kann die eigene Energie nicht verfliegen. In der Achtsamkeit kehrt man zur Quelle des Lebens zurück, dort wo Frieden, Glückseligkeit, komplette Zufriedenheit und unerschöpfliche Energie walten. Lasst eure Energie sich auf das Positive konzentrieren. Was einem wirklich zufrieden stellt, ist zu genießen was man tut. Man muss seine gesamte Energie darin konzentrieren, einzigartig zu sein – das ist der wahre Reichtum, die wahre Macht.
Wenn es keine Ideen und Gedanken mehr gibt, die einem den Kopf füllen und man alles was kommt annimmt, dann ist man in Harmonie mit sich selbst, jede Energie wird zur eigenen und man wird in allem bereichert. Schlechte Gedanken, Negativität, Angst, Nervosität, Anspannung und andauernde Sorgen verbrennen gute Energien! Wenn wir jedoch entspannt und positiv sind, uns achtsam im Hier und Jetzt befinden, hat der Körper unerschöpfliche Energien.
Wenn wir denken müde zu sein, werden wir uns auch dementsprechend müde fühlen; denken wir allerdings stark, unbesiegbar und voller Energien zu sein, werden wir uns auch dementsprechend sein und uns so verhalten.
Die komplette Abwesenheit von Angst und Beklemmungszustand
Angst herrscht nur in unserem Verstand, wir dürfen uns nicht von ihr dominieren lassen. Aufgrund von Angst verlieren wir unsere Spontaneität. Sobald einem wichtiger ist zu gewinnen, anstatt Spaß am Sport zu haben, tritt Sorge, Beklemmung und Angst ein, Fehler zu machen. Um keine Angst zu verspüren, muss man die Idee zu gewinnen verlassen.
Wir sind nicht unsere eigenen Gefühle, Emotionen, Gedanken – diese werden von äußeren Einflüssen kreiert und bestimmt. Wir identifizieren uns mit diesen, wir sind aber etwas anderes.
Lasst all Eure Identifikationen fallen, beginnt einzusehen, dass ihr nicht die Essenz eurer eigenen Gedanken, Emotionen und eures eigenen Geistes seid. Man trifft so viele Menschen auf der Welt, aber sich selbst trifft man nie. Unsere Gedanken sind wie Wolken, sie kommen und gehen. Unsere Emotionen sind wie Rauch, vorübergehend – alles ist vorübergehend. Das Bewusstsein der Gegenwart, ist einzig und allein immerwährend.
Unser wahres Sein ist von Gedanken, Emotionen & Gefühle, die in unserem Verstand entstehen, bedeckt. Wenn wir diese beiseite legen, bekommen unsere Taten Richtigkeit. Mutig sein bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern Mut zu haben Dinge zu tun, die wir tun möchten oder müssen, auch wenn wir davor Angst haben.
Der Spaß
Spielt nur um Spaß zu haben. Wenn ihr die Möglichkeit habt, etwas bei dem ihr euch selbst nicht beurteilt täglich zu unternehmen, für mindestens eine Stunde ist es wie meditieren. Das nur um Spaß zu haben. Auch wenn wir von Anfang an dazu erzogen wurden, Dinge nicht aus Spaß zu tun, sondern für einen bestimmten Nutzen. Wir sind so sehr gegen Spaß konditioniert worden, alles muss einem bestimmten Nutzen dienen. Wir wurden so erzogen, immer einen Nutzen in allem zu suchen, allerdings alles Schöne geschieht nur, wenn wir Dinge aus purer Lebensfreude tun.
Oft vergisst man das wichtigste: man hat angefangen Tennis zu spielen, vor allem um Spaß zu haben!
Die Ruhe
Alles hinzunehmen was kommt, verleiht einem eine wunderbare Ruhe. Man muss einen Punkt weit über den eigenen Geist aus erreichen, um ein tiefgründiges Gefühl von Glückseligkeit und eine tiefgründige Gelassenheit, welche zu den inneren Werten der eigenen Natur zählen, zu erreichen. Wenn man das Leben so akzeptiert, wie es ist, wird man eine komplett andere Wahrnehmung des Seins erfahren, ohne Frustrationen, Probleme, Negativität.
Man ist dann so ruhig und zentriert, nichts stört einem. Nur in diesem ruhigen, zentrierten Zustand, beginnt man sich selbst kennen zu lernen.
Die Fähigkeit zu fließen und sich Situationen anzupassen
Alles was passiert, passiert. Es gibt keine zweite Variante von dem was geschieht. Verlangt nicht, dass die Dinge anders ablaufen, lasst Euch gehen und gestattet allem einfach zu funktionierten. Wenn man allem zulässt zu funktionieren, ohne selbst ein Hindernis zu werden bzw. ohne Widerstand zu erzeugen, wird man unbesiegbar.
Wenn man besiegt wird, liegt es nicht an der Bravour oder an der Schlauheit des Gegners, sondern weil man nur an den Sieg denkt und diesen herbei wünscht. Durch dieses sehnlichste Wünschen verliert man Energie. Die komplette Hinnahme bedeutet wunschlos zu sein. Das Verlangen, das Wünschen lässt uns schwach werden. Wenn man wunschlos ist, ist man unbesiegbar.
Akzeptiert das Leben so wie es ist, lässt Euch in die Harmonie mit dem Leben ein.
Die Abwesenheit der Gedanken
Fehler können jedem passieren, Fehler sind menschlich, da der menschliche Verstand konzipiert ist, Fehler zu machen. Aber sobald man sich in einem Zustand der Gedankenlosigkeit befindet, ist man nicht mehr menschlich, sondern göttlich und es gibt keine Möglichkeit mehr Fehler zu begehen. Wenn man den eigenen Atem beobachtet, überrascht es einem zu erfahren wie die Ruhe der Atemzüge die Gedanken zur Ruhe bringen kann. Je ruhiger man atmet, desto ruhiger werden die Gedanken.
Sobald man sich anstrengt, tritt der Geist im Spiel. Wenn es keinen Geist, keine Gedanken zwischen der eigenen sportlichen Tätigkeit und dem eigenen Bewusstsein, entsteht eine komplett neue und harmonische Art der Tätigkeit. Man ist in Harmonie mit egal welcher Tätigkeit man ausübt. Geht über eure Gedanken und Gefühle hinaus und sucht eure Mitte.
Ich bin der Meinung, dass wenn wir nicht immer so viele Gedanken in unserem Kopf hätten, würde unser Organismus immer das Richtige in jeder Situation tun.
Die Mühelosigkeit
Zen spricht von Mühe ohne Mühe. Vom Handeln ohne zu handeln, weil man bereits das ist, was man sein möchte und sein sollte. Wir sind schon perfekt wie wir sind. Wenn wir das so annehmen, wenn wir uns nicht dagegen sträuben, wenn wir uns entspannen in dem was wir sind, ist alles perfekt wie es sein soll und man wird meditativ. Meditation ist bewusst sein ohne Mühe.
Konzentration bedeutet die eigenen Gedanken auf einen Punkt mit viel Mühe zu fokussieren. Erinnert euch daran, sobald ihr entspannt seid, werdet ihr Teil des Gesamten. Die Gedanken halten still.
Wie gelangt man zur Mühe ohne Mühe? Man muss Spaß haben, ohne sich etwas zu erwarten. Genau das ist das Schwierigste für den menschlichen Verstand. Das Schwierigste ist etwas nur aus Spaß zu tun, ohne ein bestimmtes Objektiv vor Augen zu haben. Wenn man Spaß hat, hat man kein Ziel und keinen Zweck, man ist nicht ernst und alles geschieht spontan. Man hat kein Verlangen mehr, entscheiden zu müssen was richtig und was falsch ist. Das bewusste Sein ohne Auswahl bringt einem zu dem was richtig ist, ohne Mühe. Und genau, weil es mühelos ist, bringt es einem große Freude. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht bemühen soll. Denn eure Taten müssen keinen Zweck haben. Seid vollkommen, aber ohne Ziel und so wird ihr eins mit der Natur.
Das Gefühl, immer genügend Zeit zur Verfügung zu haben
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Geschwindigkeit der vergehenden Zeit, auch wenn sie immer gleich schnell fließt, anders von unserem Verstand wahrgenommen wird anhand der Situation, in der wir uns befinden.
Jede Meditationstechnik hat den Effekt, die Welt zu verlangsamen, uns entspannter und gleichgültiger fühlen zu lassen, uns die Realität mit einer großen Ruhe und Entspannung wahrnehmen zu lassen, fast in Zeitlupe.
Die großen Meister jeder Sportart und jeder Epoche haben immer behauptet, dass wenn sie sich gehobeneren Levels geäußert haben, sie das Gefühl hatten, sehr viel Zeit zu haben, man verspüre keine Eile. Sie nehmen die externe Realität als würde sich alles in Zeitlupe bewegen und haben kein Problem sich im richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu befinden.
Beim Tennis, insbesondere, sehen sie den Ball wie in Zeitlupe auf sich hinfliegen und können alle Bewegungen mit Ruhe und ohne Eile ausüben.
Die Selbstsicherheit & Positivität
Die Negativität ist Futter für den eigenen Verstand; Positivität hingegen stellt den Tod dar. Zufriedenheit kann somit nur aus einer tiefen Positivität, die ja zum Leben und zum Sein sagt, entstehen. Die Vollkommenheit braucht Positivität.
Negativität liegt an der Oberfläche, Positivität ist in der Mitte unseres Seins, sie ist Schatz. Seid nicht frustriert, interpretiert immer alles im Positiven – niemals im Negativen, denn ein negativer Gedanken bringt weitere negative Gedanken. Das gleiche gilt bei positive Gedanken, Positivität ist eine Kraft.
Die Achtsamkeit
Normale Menschen lassen sich leicht ablenken und beeinflussen von dem, was außerhalb des Platzes passiert. Sie lassen sich leicht von Gedanken und Gefühle stören.
Ich muss sagen, ich verstehe sie sehr gut. Meiner Meinung nach gibt es sehr wenig Personen, die länger konzentriert bleiben können, überhaupt wenn sie unter Druck sind. Wenn wir aber das Konzept von Konzentration mit Achtsamkeit austauschen, werden viele Dinge einfacher. Achtsamkeit besteht darin, im Hier und Jetzt zu sein, uns komplett zu verlieren in dem was wir gerade tun. Achtsamkeit setzt keine unmögliche körperliche oder mentale Anstrengung voraus: sie ist ein Raum, ein Vorzug unseres Seins, den wir bereits in uns tragen und wir lediglich erkennen, schätzen und neu pflegen müssen.
Das „nichts ernst nehmen“
Der Ernst, mit dem man heutzutage jedes wichtige Treffen oder jeden Sport angeht, ist ein großer Fehler. Ernst sein, kreiert ein Gefühl von Anspannung und Nervosität, er lässt in uns den Wunsch aufkommen unbedingt zu gewinnen koste es was es wolle, während wir gleichzeitig Angst bekommen zu verlieren. Diese Gefühle wirken sich negativ auf unser Match/Spiel aus.
Nehmt nicht immer alles zu ernst. Wenn man alles viel zu ernst nimmt, verpasst man den eigentlichen Punkt. Das Verständnis kommt auf, sobald man eine tiefe, entspannte und nicht ernste, spielerische Einstellung hat. Wenn man ernst wird, ist man angespannt, man verschließt sich. Wenn man spielerisch ist, kann vieles passieren, denn in der Spaßhaftigkeit kann man neues lernen.
Wenn wir unsere sportlichen Verpflichtungen mit kompletter Teilnahme angehen würden, anstatt mit Ernst, würden wir bessere Ziele erreichen.
Zen, Verstand und Gefühle
Sport kann einem etwas wunderbares beibringen. Er bringt einem bei, dass es egal ist, ob man gewinnt oder verliert. Das was zählt, ist dass man gut und intensiv gespielt hat, man sich so gut es ging bemüht hat, ohne an Energie gespart zu haben. Das bedeutet ein echter Sportler zu sein. Der Gegner darf gewinnen, man darf einander gratulieren und den Sieger feiern, ohne dabei neidisch auf den eigentlichen Sieg zu sein. Das einzig wichtige ist, nicht mit den eigenen Energien zu sparen und sich immer voll und ganz für das was man tut bemühen. So müsste man das ganze Leben leben – spielerisch.
Euer Verstand ist nicht eure Realität, er ist nur eine falsche Interpretation. Ihr seid nicht euer Verstand, wart es nie und wird es nie sein. Das ist das wahre Problem: ihr habt euch mit etwas identifiziert, das in Wirklichkeit nicht existiert. Der Verstand ist nur ein Traum, eine Projektion, eine Seifenblase, die auf der Oberfläche des Wassers eines Flusses schwebt. Der Verstand kann die Wahrheit nicht erfahren. Der Verstand hat keine Intelligenz. Es gab noch nie einen intelligenten Verstand – intelligente Menschen gab es viele. Der Verstand ist repetitiv, mechanisch, funktioniert gut wie ein Roboter. Es ist gut ihn zu verwenden, ist nützlich als Depot für Informationen, als Gedächtnis um Dinge zu erinnern, aber sicherlich nicht um die Realität zu sehen. Der Verstand hat keine Augen, der Verstand ist blind.
Die Tennisvita von Maurizio
Maurizio wurde am 28.05.1950 in Belluno in Italien geboren. Er arbeitete lange bei der Tennis University Dennis van der Meer in Hilton Head Island (USA). Er besitzt die USPTR Lizenz mit Qualifikation Professional und National Tester für Europa. Zehn Jahre war Maurizio Tennislehrer im Hotel Muchele in Südtirol und hatte acht Jahre die Leitung des europäischen Sitzes der van der Meer Tennis University in Marling inne.
Im Tennishotel La Maiena Meran Resort ist er seit nunmehr 20 Jahren aktiv - zur Freude der Hoteliersfamilie Waldner und allen voran den vielen Stammgästen, die auch wegen ihm sehr, sehr gerne wiederkommen.
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